Wolfgang Wippermann „Skandal im Jagdschloß Grunewald“

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Männlichkeit und Ehre im deutschen Kaiserreich

Als sich im Jahre 1891 mehrere adelige Damen und Herren zu etwas trafen, was wir heute wohl als Swinger-Party bezeichnen würden, ahnten sie noch nicht welche Folgen dies haben sollte. Denn das Treiben wurde publik und der Skandal zog rasch weite Kreise. Es kam zu mehreren Duellen und sogar Wilhelm II. griff ein. Wolfgang Wippermann erzählt die spannende Geschichte dieses Skandals.

Alles begann im Januar 1891 mit einer Sex-Party im Berliner Jagdschloß Grunewald. Teilgenommen hatten rund 15 adlige Damen und Herren der Hofgesellschaft – einige davon pikanterweise enge Verwandte Wilhelms II. Als ihr sexuelles Treiben in anonymen und mit pornographischen Fotos versehenen Briefen angeprangert wurde und der Inhalt der Briefe an die Öffentlichkeit durchsickerte, zog der Skandal rasch immer weitere Kreise. Als Verfasser der Briefe verdächtigt wurde Zeremonienmeister Leberecht von Kotze. In seiner Ehre verletzt, verdächtigte er seinerseits adlige Standesgenossen, ihn verdächtigt zu haben. Es kam zu mehreren Duellen. In die Auseinandersetzungen um die Frage der Ehre mischte sich schließlich Wilhelm II. höchstpersönlich ein. Wolfgang Wippermann zeichnet die Geschichte dieses Skandals nach, der sich vom Hof- und Sittenskandal bald zu einem handfesten politischen Skandal auswuchs. Und er zeigt, inwiefern es dabei letztlich um Grundfragen der Mentalitätsgeschichte des deutschen Kaiserreichs ging: um Männlichkeit und Ehre.

Wolfgang Wippermann, geb. 1945, ist Professor für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte des Bonapartismus, Faschismus und Nationalsozialismus. Das Buch, auf dem das Hörbuch basiert, erschien im Primus Verlag (2010).

Das Hörbuch ist erschienen bei auditorium maximum und ebenfalls bei Amazon erhältlich.